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WDR Information - Köln, 12.09.1995

Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus wird am 22. Oktober 1995 In Köln verliehen - Der frühere Moskau-Korrespondent der ARD und jetzige WDR-Hörfunkdirektor Thomas Roth ist erster Preisträger - WDR Fernsehen überträgt die Preisverleihung live - ARD zeigt Ausschnitte der von Ulrich Wickert moderierten Veranstaltung

Am 22. Oktober wird in Köln zum ersten Mal der Hanns-Joachim-¬Friedrichs-Preis verliehen. Preisträger ist der Journalist Thomas Roth (44), der zuletzt ARD-Korrespondent und Leiter des ARD-Studios in Moskau (März 1993 bis Juli 1995) war, seit Juli 1995 ist er Hörfunkdirektor des Westdeutschen Rundfunks.

Thomas Roth blickt auf eine jahrelange Radio- und Fernseherfahrung zurück. Er gehört zu den herausragenden Korrespondenten der ARD. Während des Putsches in Moskau 1993 war seine Berichterstattung durch Authentizität, Sachkenntnis und, bei allem Engagement, durch die gebotene Distanz gekennzeichnet. Furore machte im August 1994 seine Sendereihe "Russisches Tagebuch" - eine Reise vom Weißen Meer zum Schwarzen Meer, über deren Stationen Thomas Roth regelmäßig in den ARD-"Tagesthemen", im ARD-"Weltspiegel" und im ARD¬"Morgenmagazin" berichtete.

Die in Erinnerung an den verstorbenen Fernsehjournalisten und "Tagesthemen"-Moderator Hanns-Joachim Friedrichs geschaffene Auszeichnung wird an Redakteure und Reporter vergeben, die durch ihre Arbeit gezeigt haben, daß sie "kreative, kritische und parteiunabhängige Journalisten" sind. Der Preis soll alt diejenigen stärken, die wie Friedrichs dafür sorgen, daß "Journalismus keine Ware wie jede andere" und die sich dagegen wehren, daß "ihr Beruf zu einem Teil der Unterhaltungsindustrie" wird: "Einen guten Journalisten erkennt man daran, daß er Distanz zum Gegenstand seiner Betrachtung hält", hat Hanns-Joachim Friedrichs seinen Kollegen mit auf den Weg gegeben, "und daran, daß er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache, daß er immer dabei ist, aber nie dazu gehört."

Die Jury wird den mit 10.000 Mark dotierten Preis im Rahmen einer vom Westdeutschen Rundfunk organisierten Feierstunde vergeben. Ausrichter der Feier ist WDR-Intendant Fritz Pleitgen. Durch die Festveranstaltung führt Ulrich Wickert, Vorsitzender des Vereins zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises. Für die musikali¬sche Umrahmung sorgt die WDR Big Band unter der Leitung von John Clayton.

Das WDR Fernsehen überträgt die Veranstaltung live (12.00 bis 12.45 Uhr). Ausschnitte der Preisverleihung (ca. 15 Minuten) zeigt die ARD am selben Abend um 23.30 Uhr.